Die Ausstellung zum Thema „Bauen mit Holz – Wege in die Zukunft“ entstand aus einer Initiative von Alexander Kirst/Hauptgeschäftsführer des Landesinnungsverbandes des Bayerischen Zimmererhandwerks, Prof. Hermann Kaufmann/Fachgebiet Holzbau TUM und Prof. Winfried Nerdinger/Architekturmuseum TUM.

Ziel dieser Ausstellung war es, die Vorzüge des modernen Holzbau deutlicher ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.

Im Jahr der Wälder 2011 wurde sie im Architekturmuseum der Pinakothek der Moderne in München eröffnet. 2012/2013 fand sie im Künstlerhaus in Wien statt. 2016/2017 gastierte sie im Berliner Martin-Gropiusbau.

Martin Kühfuss hatte die  Projektleitung seitens des  Fachgebietes  Holzbau in Zusammenarbeit mit dem Architekturmuseum unter der Leitung von Prof. Winfried Nerdinger und zusammen mit dem Graphikbüro Gassner Redolfi wurde die Konzeption und Durchführung der Ausstellung realisiert.

AUSSTELLUNGSKONZEPTION

Die Ausstellung, die insgesamt ca. 40 Projekte ausstellt, ist in drei Hauptteile untergliedert:

DIE ÖKOLOGISCHE BEDEUTUNG

Zum Auftakt wird der Rohstoff Holz in all seinen Facetten dargestellt.

Holz als wirksamer Kohlenstoffspeicher für den Klimaschutz, die Holzvorräte in Europa, Holz als Wirtschaftsfaktor, Wald als ökologische Wertschöpfungskette und Holz als idealer Kreislaufwerkstoff.

Für eine vergleichende Ökobilanzierung wurden anschließend fünf Gebäude ausgewählt, die in vielen Bauteilen nachwachsende Rohstoffe einsetzen. Das Ziel bestand darin, neben dem physischen Gebäudemodell auch ein digitales Informationsmodell mit der exakten Beschreibung des Aufbaus aller Bauteile zu formulieren. Durch den Austausch der Baustoffe am Computer -es wurden Bauten die aus nachwachsenden Baustoffen wie Holz hergestellt sind und Bauten die aus mineralischen Baustoffen wie Ziegel oder Beton verglichen – konnten die Vorzüge von Holzbauten in Bezug auf Ihre Herstellungskosten, deren Energiebedarf und Ihre Lebenszykluskosten ökobilanziert werden.

Zudem wurde untersucht inwiefern diese Bauten einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz leisten können. Hier wurde vor allem die Frage des CO2 Speichers und des Versauerungspotentials ausgelotet.

DAS TECHNOLOGISCHE POTENTIAL

Neue Materialien
Waren früher stabförmige Konstruktionen wie Rahmen oder Skelettbauweise die häufigsten Varianten und gab es Holzmassivbau mehr oder weniger ausschließlich in Form der Blockbauweise, so erweitert das Brettsperrholz die Möglichkeiten im Holzbau ganz grundlegend.

Der neue Bauprozess
Von der Elementfertigung bis zur komplett vorinstallierten Raumzelle werden alle Vorfertigungsstufen beispielhaft dokumentiert. Aspekte wie witterungsabhängige Produktion, schnelle Montage, und sehr hohe Präzisionsgrade spielen hierbei die Hauptrollen.

Der Einfluß der EDV
Computerprogramme erzeugen heute alle nur vorstellbaren freien Formen. Von diesen mathematischen Masterflächen aus werden Daten verlustfrei in die Bereiche Statik, Fertigung und Montage übertragen. Design to Production ist der Schlüsselbegriff.

Neues Bauen im Bestand
Die Zukunft des Bauens liegt größtenteils in der Bestandssanierung. Hier biet der Holzbau aufgrund seiner Leichtigkeit bei gleichzeitig hoher satischer Kapazität und Wärmedämmung die idealen Voraussetzungen.

Von der energetischen Fassadensanierung, bis zum Implantat, oder der Aufstockung und der kompletten Überformung bietet der Holzbau alle Möglichkeiten.

Neue Dimensionen
Der Baustoff Holz wird immer häufiger auch für Großbauten genutzt – von der weitgespannten Hallenkonstruktion bis zu mehrgeschossigen Schulbauten. Neue Regularien der Europäischen Bauordnungen und Kompensationsmaßnahmen im Brandschutz ermöglichen sogar mehrgeschossige Projekte aus Holz jenseits der Hochhausgrenze.

VERTRAUTES MATERIAL — NEUE ÄSTHETIK

Zu Beginn der Ausstellung werden die „Hardfacts“ dargestellt, die den Modernen Holzbau heute kennzeichnen und ihm Vorteile gegenüber anderen Bauweisen verschaffen. Als Abschluss soll darüber hinaus zum Einen die Vielfalt des Holzbaus zum Ausdruck kommen und zum Anderen seine ästhetische und räumliche Qualität. Ein „ begehbares Holzbaumöbel“ schließt die Ausstellung ab und macht dem Besucher die olfaktorische und sinnliche Qualität des Baustoffs Holz erfahrbar.

 

zurück